Mittwoch, 30. Juni 2010

Zwangspause in Kurjoviken

beim Rückwärtsfahren hat die Schraube die lange Leine vom Beiboot erwischt und die Welle verbogen.
Eine kleine Werft, die Schlepper und Fischerboote ihre Kundschaft nennen, haben mir geholfen.
An einem normalen Ufer steht ein 50to Autokran, der mein Boot an Land setzte, zuvor Mast gelegt.
Kurzfiristig haben sie eine neue Welle besorgt, montiert und seit heute Mittag ist das Boot wieder in seinem Element.

Sonntag, 27. Juni 2010

Kluntana-Kurjoviken

In der Bucht von Kluntana mußte ich heute nacht den Ankerplatz wechseln, Böen von 25 kn pfiffen auf mein Boot, hinter dem Anlegesteg war es dann ruhiger.


Heute morgen NW Wind 4-5 in Böen 6 Bf. Ich habe um 07:00 den Anker gelichtet und in Richtung Süden gesegelt.65 Nm bis Kurjoviken in 10 h. Der Wind aus 60° schwang zwischen 12 und 24 kn. 4x ein-und ausgerefft.

Heinz ist bis Bjuröklubb, ca 15 NM südlicher gesegelt.

Mal wieder ein komfortabler Hafen, für 10€ bietet er Toiletten, Dusche, Strom, Wasser und Sauna und Internet.

Mit 4 Seglern aus Kappeln, die noch nordwärts gehen, haben wir gemeinsam die Sauna genossen.

Samstag, den 26. Juni 2010, Hafentag Kluntana

Übersicht von einem Aussichtturm
Der Midsommerbaum in der Siedlung von Ferienhäusern
gewachsene Felsformation
frisches Trinkwasser im Wald

Freitag, den25. Juni 2010 Kohamn-Malören

Aufgehende Sonne, aufgenommen 02:15
Wir sind gegen 06:00 gestartet, in der Hoffnung mit Ostwind zu der Südseeinsel Malören, ehemals Lotseninsel, südlich von Haparanda zu Segeln, leider SE und wieder wie eine Düse den Schären entlang.
Leider fehlen die Palmen, auch jegliche Baumbestand fehlt, die Ursache sind die Stürme, die den Nordhafen mit Steinen aufgehäuft haben.
Wir liegen am ehemaligen Wellenbrecher, kein Landzugang, aber mit Beiboot kein Problem.
Die Lagune im Süden ist zu flach
Die Schweden feiern heute Midsommernacht, das größte Fest des Jahres, hier auf der Insel ist davon nichts zu spüren. Die noch wenigen Gäste genießen die Einsamkeit, betonen besonders, daß es hier keine Mücken gibt.
Die kleine Kapelle stammt aus dem 18. Jahrhundert
nach dem Küstenwetterbericht um 16:30  von Stockholm Radio entschließen wir uns bei leichtem Ostwind doch noch ein paar Meilen Richtung Südwesten zu segeln. Die See ist glatt, ideal den Spi zu lüften, von 19:00 bis 23:00 ca 16 NM.
dann schläft der Wind ein, die restlichen 6 Meilen unter Motor. Sonnenuntergang 23:30, es ist auch nicht dunkel, als ich um 24:00 in der Bucht von Kluntana vor Anker gehe.

Donnerstag, den 24. Juni 2010 Bergfest

Wir haben unser Ziel erreicht, den nördlichste Hafen der Ostsee, Törehamn.
An dieser Tonne gibt es den berühmten Briefkasten, nach Einwurf seines Schiffsnamens, Datum und Adresse, bekommt man die Urkunde „wir waren da“
Haparanda ist  8 NM südlicher.
31 NM von Junkön, leider mit Wind aus dem Dieseltank. Der Yachthafen ist nicht einladend, so motoren wir noch 10 NM nach Kohamn, eine Schäre,
südöstlich gelegen und Clubhafen des in Töre ansässigen Segelclubs. Man heißt uns Willkommen, obwohl es kein Gästhamn ist.
Die Insel hat verschieden Buchten, je nach Windeinfall, alle mit Stegen, Service Toilette und Abfallbehälter, kein Hafengeld.
Wir feiern heute abend, es ist warm, sonnig, und windgeschützt, unser Bergfest mit leckeren Speisen vom Grill.
In Nordschweden ist der Sommer da und auch die Mücken

Mittwoch, den 23. Juni 2010 Lulea-Junkön

Erholsam ist der 10 NM Schlag nach Junkön, eine Schäre im Lulea Schärengarten. Betrieben wird die Insel von der Freizeitvereinigung Lulea. 2 Studentinnen kümmern sich um ein Hafencafe, nehmen die Leinen an, kassieren Hafengeld, säubern die sanitären Einrichtungen, Wartung der kleinen vermietbaren Stugas und sind für alle Wünsche und Probleme ansprechbar.
 Es sollte W-Lan funktionieren, aber nach dem Winter  noch nicht verfügbar. Es ist schließlich noch keine Saison, Saison beginnt nach Midsommer, wird in Schweden an dem Wochenende nach dem 21. Juni gefeiert, diese Jahr vom 25. –27.Juni.
Die MARLIN und die HARLEKIN sind die einzigen Gäste.
Die Sauna ist rund um die Uhr vermietbar
Frischen Fisch, Lachs und Lachsforellen, verkauft ein Fischer, gefangen wird mit Reusen, die durch Ablassen der Luft aus den gelben Schläuchen versenkt werden. Die roten Bojen verhindern das Absinken. Zum Leeren der Reusen werden die Schläuche wieder mit Luft befüllt, die Reuse steigt an die Oberfläche, der Fischer fährt mit einem kleinen Boot unter die Entladeklappe, öffnet sie und füllt die mit Eis gefüllte Kiste.
Das perfekte Fahrzeug für den Winter , geeignet auf Eis, Schnee und Wasser.
Die typische Mückenbrutstelle, aber bei den Tagestemperaturen um 12°C ist es denen auch zu kalt.

Dienstag, den 22. Juni 2010 Rönnskär-Lulea

Harte Arbeit an der Winschkurbel prägen die 42 NM zick zack durch die Schären nach Lulea.
Um den stärkeren Wind aus West zu Nutzen, starten wir um 04:00 bei schon relativ hoch stehender Sonne.
Im Hafen liegt ein Teil der schwedischen Eisbrecherflotte. Das letzte Eis verschwand etwa vor 3 Wochen
Kohle aus Rußland über Riga wird entladen an einem kleinen Hüttenwerk.
Lulea
Wir nutzen den Nachmittag zu einem Bummel durch die Stadt mit Pause im Café.
Direkt am Hafen gibt es ausgezeichnete Versorgungsmöglichkeiten, denn die nächsten Tage verbringen wir in den Schären.
Wir reisen mit der Fliederblüte, hier noch in den Knospen.

Montag, den 21. Juni 2010 Bjuröklubb-Rönnskär

Heute morgen um 05:00 schau ich aus dem Fenster, Heinz schon von dannen.
Um 05:45 bei bestem Sonnenschein und Westwind lichte ich den Anker und mache mich auf dem Weg nach Rönnskär, 36 NM. Außerhalb der Bucht dreht der Wind auf NW und frischt auf, teilweise mit 5 Bf. Hoch am Wind geht’s mit schneller Fahrt gen Norden. Um 10:00 kein Wind, 7 NM motoren, dann aus SE, platt vorm Laken, bis zum Ziel. Doch, auch diesen Tag kann man als schönes Segeln bezeichnen.
Hier auf der kleinen Schäre Rönnskär haben wir den 65sten Grad nördlicher Breite überschritten.
Viele Sommerhäuser, keiner überwintert hier. Fühler war es ein Fischer-und Lotsenhafen. Der Leuchtturm stammt aus Sandhamn an der Südküste Schwedens und wurde hier 1904 in Betrieb genommen.
Der Hafen ist klein, 2 Yachten haben Platz und heute sind sie frei.
und übers Hafengeld kann man auch nicht meckern
Am kommenden Freitag wird Midsommer gefeiert, man beginnt mit dem Vorbereiten, ein Rasenmäher, der einzige auf der Insel,ratterte über alle Rasenflächen. Viele Gäste sind angesagt und es gibt einiges zu Sehen
Die Häuser sind alle mit schmalen Betonwegen verbunden
für diese Transportmittel
Je weiter man nach Norden kommt, je einfacher werden die Kapellen
und die Schiffe auch. Besucher haben sich an den Wänden verewigt.

Sonntag, den 20. Juni 2010 Sikea-Bjuröklubb

Anfänglicher schwacher Süd Wind, der bis um 11:00 auf 5, in Böen 6 aufbriste. Nur unter Genua bei achtern Wind läuft die HARLEKIN 7 kn. Gegen Mittag erreichen wir nach 33 NM die Halbinsel Bjuröklubb.
In dem kleinen Hafen liegen 2 Boote und der starke Wind steht auf die Hafeneinfahrt. Im Hintergrund liegt der Tonnenleger Baltica, der neue Tonnen setzt, nach dem strengen Winter.
Heinz macht an der einzigen SXK Boje fest, ich ankere in der Bucht unter Land.
Um zu dem Leuchtturm zu kommen, blase ich  das Schlauchboot auf und ruder 500m zu Sandstrand.
Dann 2,5 km Fußmarsch zu einem einzigartigen Naturschutzgebiet, vor 4000 Jahren durch Landhebung entstanden, nach Rückgang der 2000m Eisschicht.
Die kleine Kapelle ist von 1840, aber es gab im 1300 Jahrhundert einen Kapellplatz der Fischer
Am Abend legt sich auch vor Anker, nachdem der Wind drehte, wurde es zu flach an der SXK Boje.

Samstag, den 19.Juni 2010 Umea-Sikea

SE Wind 3-4Bf kündigt der Wetterbericht an, draußen auf See sind es auch mal 5Bf, hoch am Wind geht der Windmesser auf 6Bf.
Nach 5 Nm motoren aus der Bucht von Umea habe ich Segel gesetzt, Groß mit einem Reff und die Genua nur zu 70% ausgerollt. Den Kurs von 53° ist nur mit kneifen und geringer Geschwindigkeit zu halten, ich wende und segel 3 NM auf den anderen Bug. Wieder in Richtung NE fahre ich 65° am Wind, die HARLEKIN entwickelt Speed, trotz Reff, 8,3 kn Spitze, 50 NM in 8 Stunden, ich bin zufrieden.
Das Wetter hätte besser sein können, bedeckt und nur ein kleiner Schauer.

Seit der Abfahrt in Borgwedel habe ich die ersten 1000 Meilen vollendet. Leider auch 100 Motorstunden, denn zu Beginn der Reise herrschten für diesen Kurs widrige Windverhältnisse.
Es regnet in Strömen heute abend, aber wir haben einen ruhigen Liegeplatz.
Kurzer Rundgang durch den Hafen, zum Clubhaus und Abstecher zu dem naheliegenden Campingplatz. Liegegeld kostet inklusive Duschen und Strom 7 €.